Echte „Powerstoffe“: Natürliche Grapefruitbioflavonoide
Genau wie die Ballaststoffe, deren positive Eigenschaften ebenfalls lange verkannt wurden, haben die Flavonoide vielerlei positive Einflüsse auf unser Wohlbefinden. Was diese sekundären Pflanzenstoffe so besonders gesund macht, sind ihre antioxidativen Eigenschaften, denn Antioxidantien neutralisieren die aggressiven Sauerstoffmoleküle im Körper, die sogenannten „Freien Radikale“. So wie die Grapefruit diese Pflanzenstoffe für sich nutzt, kann sie der Mensch ebenfalls zu seiner Gesunderhaltung nutzen.
Antioxidant | Immunsystem | Magen/Darm |
Bioflavonoide – Anthocyane
Bioflavonoide gehören zur Gruppe der „Sekundären Pflanzenstoffe“, kurz SPS genant. Diese SPS geben Obst und Gemüse die Farbe, den Duft und das Aroma. „Sekundär“ heißen diese bioaktiven Stoffe, weil sie nicht unbedingt lebensnotwendig sind. Trotzdem haben sie zu einem gesunden Organismus eine ganze Menge beizutragen.
SPS stecken vor allem in pflanzlicher Nahrung, also in Obst und Gemüse. Besonders reichhaltig findet man sie in den Schalen und in den Kernen, also genau in den Teilen, die wir meist entweder vor dem Verzehr entfernen oder bei der Zubereitung zerstören.
Erst in den letzten 20 Jahren erkannte man die Relevanz der Sekundären Pflanzenstoffe für unsere Gesundheit und es wurde im Laufe der Zeit zur Gewissheit, dass Obst und Gemüse mehr zu bieten haben als die essentiellen Nährstoffe und Vitamine.
Schon der Entdecker des Vitamin C und spätere Nobelpreisträger Albert Szent-Györgyi erkannte sehr früh die Bedeutung der SPS. So wirken sie z.B. im Kampf gegen die gefährlichen Freien Radikalen sind gut für unser Immunsystem. Gemeinsam mit den Schutzvitaminen C, E und Beta-Carotin – das als bekanntester Vertreter der Carotinoide ja selbst zur Gruppe der SPS zählt – sind die bioaktiven Schutzstoffe besonders effektiv.
Führende Ernährungsinstitutionen empfehlen heute bekanntlich zur Erhaltung der Gesundheit einen hohen Gemüse- und Obstverzehr, weil diese Lebensmittel eine hohe Konzentration an essentiellen Vitaminen und den SPS aufweisen.
Bioflavonoide und Anthocyane sind natürliche Farbstoffe der Pflanzen, die zur Gruppe der Polyphenole gehören. Sie färben Auberginen violett, Kirschen, Heidel- und Preiselbeeren rot sowie Aprikosen gelb. Zusammen mit den anderen bekannten Pflanzenfarbstoffen, den Carotinoiden und den Betainen, bestimmen die Flavonoide und Anthocyane, mit welcher Farbe die Pflanze die Insekten anlocken. Gleichzeitig wehren sie aufgrund ihres bitteren Geschmacks schädliche Pilze und Schnecken erfolgreich ab.
„Flavus = blond, gelb“ ist die aus dem lateinischen abgeleitete Vorsilbe für gelbe Verbindungen. Das Wort Anthocyan stammt vom griechischen „anthos = Blüte“ und „kyanos = blau“. Bei den Flavonoiden handelt sich also um die gelben bis orangefarbenen Blütenfarbstoffe und bei den Anthocyanen um die blauen, violetten bis roten. Streng wissenschaftlich betrachtet bezeichnet man Anthocyane als die Glykoside der Anthocyanidine. Die Zuckerreste sind in der Regel O-glykosidisch an die OH-Gruppe in Position 3 gebunden. Die wasserlöslichen Anthocyane sind nahezu in sämtlichen höheren Pflanzen vorhanden und für die rote, violette, blaue oder blauschwarze Färbung von Blüten und Früchten verantwortlich. Die jeweilige Farbe hängt vom pH-Wert ab.
Sowohl die gelben bis orangefarbenen Flavonoide als auch die roten bis blauen Anthocyan-Farbstoffe verschiedener Früchte besitzen eine Schutzwirkung vor den so genannten „Freien Radikalen“. Diese aggressiven Verbindungen führen zu Zellschäden, wenn sie durch Umweltgifte, Stress, Strahlung oder Zigarettenrauch im Übermaß auftreten. Bioflavonoide und Anthocyane bieten dagegen einen natürlichen Schutz: Sie vermindern Schädigungen der DNS und der Zellproteine, indem sie die schädlichen Oxidationsreaktionen in den Zellen abbremsen. Als Radikalfänger sind sie sogar den Vitaminen C, E und ß-Karotin überlegen, die eine ähnliche Wirkung haben und deshalb als anti-oxidative Vitamine bezeichnet werden.
Eine gute Versorgung mit Anthocyanen und natürlichen Bioflavonoiden kann deshalb einen sehr guten Beitrag zur Gesunderhaltung leisten. Bioflavonoide und Anthocyane haben also ein sehr breites Einsatzspektrum. Die Frage, ob es die Bioflavonoide und Anthocyane selbst sind oder deren Stoffwechselprodukte, die erst im menschlichen Organismus entstehen und dann ihre positiven Eigenschaften entfalten, ist noch Gegenstand laufender wissenschaftlicher Studien. Doch selbst wenn die Wissenschaft den genauen Mechanismus noch nicht versteht, scheinen die gesundheitsfördernden Eigenschaften dieser sekundären Pflanzenstoffe festzustehen.